Neue Gesäng auf die Sonntagsevangelia Sonntags-Evangelia

Anzahl Lieder
64 Kirchenlieder zu den Sonntagsevangelien und zu einigen besonderen Anlässen

davon 55 Sonntagsevangelien-Lieder
Autopsiert
No
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12°
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History Inhalt
28.09.2008wennemuth;

Lit.:

Klaus Karrer: Johannes Posthius 1537-1597: Verzeichnis der Briefe und Werke mit Regesten und Posthius-Biographie, Wiesbaden: Harrasowitz 1993 = Gratia 23, S. 112-113:

"53. Deutsche Gesangbuchlieder als Produkte erzwungener Muße (1596)

In seinem Brief vom 28.8.1595 äußerte Posthius zwar sein Vorhaben, Abschied von der Dichtung zu nehmen und sich mit Bibellektüre auf seinen Tod vorzubereiten. Diese Lektüre regte ihn dann jedoch zu deutschen Nachdichtungen biblischer Stoffe an. Zunächst bearbeitete er probeweise den dreiundzwanzigsten Psalm und schickte das Ergebnis seiner Arbeit mit seinem Brief vom 3.10.1595 an Johannes Weidnerus zur Begutachtung. Weidnerus machte dem Posthius offenbar Mut, und so verfaßte Posthius insgesamt 64 deutsche Gesangbuchlieder, als er wegen seiner erwähnten Erkrankungen die ersten Monate des Jahres 1596 ans Bett gefesselt war. Von diesen Liedern stellen 55 Liedfassungen der Sonntagsevangelien dar.

Im Juli 1596 beendete Posthius diese Arbeit, zeigte sie Heidelberger Theologen und wurde von ihnen zur Veröffentlichung ermuntert [vgl. Posthiusbriefe vom 28.8.1596 und vom 8.9.1596.]. Daher verfaßte er am 13.7.1596 eine Widmungsvorrede, die er an seinen Sohn Erasmus richtete, und ließ seine deutschen Lieder unter dem Titel "Newe Gesäng auff die Sontags Evangelia" bei Abraham Smesmans Witwe in Heidelberg drucken [vgl. Werkverzeichnis 1596/1.]. Schon bald darauf konnte er Exemplare dieser Ausgabe an seine Freunde verschicken, so am 28.8.1596 an Janus Jacobus Grynaeus, am 7.9.1596 an Conradus Rittershusius und am 8.9.1596 an Joachimus II Camerarius.

Bald erwies sich die Auflage von fünfhundert Exemplaren als zu klein und qualitativ unbefriedigend: Am 20.10.1596 verschickte Posthius die beiden letzten gebundenen Exemplare aus seinem Besitz. Daher dachte er an eine Neuauflage. Schon am 28.8.1596 hatte er in einem Schreiben an Janus Jacobus Grynaeus einen erneuten Druck in Basel angedeutet und um ein empfehlendes Vorwort gebeten. Am 3.10.1596 drängte er dann Grynaeus zu einer baldigen Auskunft darüber, ob ein Basler Drucker Interesse an dieser Neuauflage zeige; sonst wolle er selber nach einem anderen Drucker suchen. Einen solchen fand Posthius schließlich, wohl durch Vermittlung von Freunden im Gefolge des Pfälzer Kurfürsten, in Amberg; bei diesem erschienen nun die Lieder mit demselben Titel wie in Heidelberg im Frühjahr 1597 [vgl. Werkverzeichnis 1596/1a.]. Posthius war mit der Qualität auch dieses Druckes völlig unzufrieden [vgl. Posthiusbriefe vom 16.4.1597 und vom 3.5.1597.]. Etwa gleichzeitig wurden die Posthiuslieder auch etwas sorgfältiger in Neustadt gedruckt [vgl. Werkverzeichnis 1596/1b.], und so konnte Posthius mit seinem Brief vom 3.5.97 dem Joachimus II Camerarius zwei in verschiedenen Betrieben hergestellte Exemplare seiner "Odae Germanicae", wie er sie in diesem Brief nennt, nach Nürnberg schicken und ihn bitten, sie dem dortigen Buchhandel vorzuführen, da sie nicht im Buchhandelskatalog angeführt seien. Auch in seinem letzten Brief an Camerarius vom 16.6.1597 verweist Posthius auf seine Gesangbuchlieder."



Ebd., S. 550-554:

"Zum Anlass dieses Gesangbuches vgl. Überblick, Kapitel 53. Es enthält nach einem am 13.7.1596 verfassten Widmungsgedicht des Posthius an seinen Sohn Erasmus (vgl. Briefverzeichnis) 55 Lieder auf die Sonntagsevangelien, geordnet nach dem Ablauf des Kirchenjahres, die mit einem Weihnachtslied beginnen (S. 5 bis S. 108). Darauf "Volgen noch etlich andere Gesaeng", und zwar gegen Anfechtung, gegen Tyrannen, gegen den Türken, vom Gesetz Gottes, ein Hochzeitslied sowie zwei Abendmahls- und zwei Bittlieder (S. 109 bis S. 129). Das Bändchen schließt mit mit einem kurzen gereimten Nachwort, in dem Posthius wünscht, seine Lieder möchten oft gesungen werden (DJese Gesaeng hab ich zu ehrn ..., S. 130).

Die Anfänge der Posthiusgedichte sind im Gedichtverzeichnis im Anhang dieser Arbeit angeführt. [...].Admin_10/07/2016 11:52:40// Künster_11.01.2017 08:29:01// Admin_19/01/2017 17:48:46//
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1222607634
Bemerkungen zum Gesangbuch (intern)
Karrer

Lit.:

Klaus Karrer: Johannes Posthius 1537-1597: Verzeichnis der Briefe und Werke mit Regesten und Posthius-Biographie, Wiesbaden: Harrasowitz 1993 = Gratia 23, S. 112-113:

"53. Deutsche Gesangbuchlieder als Produkte erzwungener Muße (1596)

In seinem Brief vom 28.8.1595 äußerte Posthius zwar sein Vorhaben, Abschied von der Dichtung zu nehmen und sich mit Bibellektüre auf seinen Tod vorzubereiten. Diese Lektüre regte ihn dann jedoch zu deutschen Nachdichtungen biblischer Stoffe an. Zunächst bearbeitete er probeweise den dreiundzwanzigsten Psalm und schickte das Ergebnis seiner Arbeit mit seinem Brief vom 3.10.1595 an Johannes Weidnerus zur Begutachtung. Weidnerus machte dem Posthius offenbar Mut, und so verfaßte Posthius insgesamt 64 deutsche Gesangbuchlieder, als er wegen seiner erwähnten Erkrankungen die ersten Monate des Jahres 1596 ans Bett gefesselt war. Von diesen Liedern stellen 55 Liedfassungen der Sonntagsevangelien dar.

Im Juli 1596 beendete Posthius diese Arbeit, zeigte sie Heidelberger Theologen und wurde von ihnen zur Veröffentlichung ermuntert [vgl. Posthiusbriefe vom 28.8.1596 und vom 8.9.1596.]. Daher verfaßte er am 13.7.1596 eine Widmungsvorrede, die er an seinen Sohn Erasmus richtete, und ließ seine deutschen Lieder unter dem Titel "Newe Gesäng auff die Sontags Evangelia" bei Abraham Smesmans Witwe in Heidelberg drucken [vgl. Werkverzeichnis 1596/1.]. Schon bald darauf konnte er Exemplare dieser Ausgabe an seine Freunde verschicken, so am 28.8.1596 an Janus Jacobus Grynaeus, am 7.9.1596 an Conradus Rittershusius und am 8.9.1596 an Joachimus II Camerarius.

Bald erwies sich die Auflage von fünfhundert Exemplaren als zu klein und qualitativ unbefriedigend: Am 20.10.1596 verschickte Posthius die beiden letzten gebundenen Exemplare aus seinem Besitz. Daher dachte er an eine Neuauflage. Schon am 28.8.1596 hatte er in einem Schreiben an Janus Jacobus Grynaeus einen erneuten Druck in Basel angedeutet und um ein empfehlendes Vorwort gebeten. Am 3.10.1596 drängte er dann Grynaeus zu einer baldigen Auskunft darüber, ob ein Basler Drucker Interesse an dieser Neuauflage zeige; sonst wolle er selber nach einem anderen Drucker suchen. Einen solchen fand Posthius schließlich, wohl durch Vermittlung von Freunden im Gefolge des Pfälzer Kurfürsten, in Amberg; bei diesem erschienen nun die Lieder mit demselben Titel wie in Heidelberg im Frühjahr 1597 [vgl. Werkverzeichnis 1596/1a.]. Posthius war mit der Qualität auch dieses Druckes völlig unzufrieden [vgl. Posthiusbriefe vom 16.4.1597 und vom 3.5.1597.]. Etwa gleichzeitig wurden die Posthiuslieder auch etwas sorgfältiger in Neustadt gedruckt [vgl. Werkverzeichnis 1596/1b.], und so konnte Posthius mit seinem Brief vom 3.5.97 dem Joachimus II Camerarius zwei in verschiedenen Betrieben hergestellte Exemplare seiner "Odae Germanicae", wie er sie in diesem Brief nennt, nach Nürnberg schicken und ihn bitten, sie dem dortigen Buchhandel vorzuführen, da sie nicht im Buchhandelskatalog angeführt seien. Auch in seinem letzten Brief an Camerarius vom 16.6.1597 verweist Posthius auf seine Gesangbuchlieder."



Ebd., S. 550-554:

"Zum Anlass dieses Gesangbuches vgl. Überblick, Kapitel 53. Es enthält nach einem am 13.7.1596 verfassten Widmungsgedicht des Posthius an seinen Sohn Erasmus (vgl. Briefverzeichnis) 55 Lieder auf die Sonntagsevangelien, geordnet nach dem Ablauf des Kirchenjahres, die mit einem Weihnachtslied beginnen (S. 5 bis S. 108). Darauf "Volgen noch etlich andere Gesaeng", und zwar gegen Anfechtung, gegen Tyrannen, gegen den Türken, vom Gesetz Gottes, ein Hochzeitslied sowie zwei Abendmahls- und zwei Bittlieder (S. 109 bis S. 129). Das Bändchen schließt mit mit einem kurzen gereimten Nachwort, in dem Posthius wünscht, seine Lieder möchten oft gesungen werden (DJese Gesaeng hab ich zu ehrn ..., S. 130).

Die Anfänge der Posthiusgedichte sind im Gedichtverzeichnis im Anhang dieser Arbeit angeführt. [...].
Ort und Verleger
ID Ort-Verleger
1105
Verleger/Drucker
Verleger?
No
Drucker?
Yes
Verleger vorhanden?
Verlagsort
Reihenfolge
1
Erscheinungsort vorhanden?
ID Gesangbuch Standort/Verleger
1062
Verlagsort ID
458
Verleger/Drucker ID
601
Verleger vorhanden? ID
1
Erscheinungsort vorhanden? ID
1
HDB Nummer
1062
Beschreibung des Gesangbuchs
"Es enthält nach einem am 13.7.1596 verfassten Widmungsgedicht des Posthius an seinen Sohn Erasmus (vgl. Briefverzeichnis) 55 Lieder auf die Sonntagsevangelien, geordnet nach dem Ablauf des Kirchenjahres, die mit einem Weihnachtslied beginnen (S. 5 bis S. 108). Darauf "Volgen noch etlich andere Gesaeng", und zwar gegen Anfechtung, gegen Tyrannen, gegen den Türken, vom Gesetz Gottes, ein Hochzeitslied sowie zwei Abendmahls- und zwei Bittlieder (S. 109 bis S. 129). Das Bändchen schließt mit mit einem kurzen gereimten Nachwort, in dem Posthius wünscht, seine Lieder möchten oft gesungen werden (DJese Gesaeng hab ich zu ehrn ..., S. 130)." (Karrer 1993, S. 550.
Erscheinungsjahr Gesangbuch
[1596]
Erscheinungsjahr von
1596
Erscheinungsjahr bis
1596
Konfession Gesangbuch
Tonangaben vorhanden?
No
Beschreibung Noten
nein
Vorrede vorhanden
Yes
Status Exemplare
Inhalt freigeben
No
Letztes Update Person
Admin
Titelblatt Gesangbuch
Newe Gesaeng | Auff die Sontags | Euangelia/ componirt | Von | Iohanne Posthio Ger-|mershemio. M. D. |
Gedruckt zu Heydelberg/ bey | Abraham Smesmans | nach ge=|lassen Witwe.
Standorte Gesangbuch
Exemplar Standort ID
2364
Gesangbuch ID für Exemplar
1062
Exemplar vorhanden
Signatur des Exemplars
Palat. V, 201
Exemplar veröffentlichen
Yes
Name Standort ID
31
Exemplar vorhanden ID
1
Konfession ID Gesangbuch
7
Status Exemplare ID
1
Noten im Gesangbuch vorhanden?
Yes
Umfang Gesangbuch
130 S.
Auflage
[1. Aufl.]
Vorrede Gesangbuch
Widmungsgedicht des Posthius an seinen Sohn Erasmus, 13.7.1596
["Das Bändchen schließt mit mit einem kurzen gereimten Nachwort, in dem Posthius wünscht, seine Lieder möchten oft gesungen werden" (Karrer 1993)]
Urheber Gesangbuch
Posthius, Johannes
Sigel GBA
Posth [1596]
Zusatzinformationen GBA
18.04.2007Schlüter;22.04.2004Wennemuth;HW 23.9.01