Clmarisches-lutherisches Lob-Opfer

Anzahl Lieder
696
Autopsiert
No
History Inhalt
17.12.2010Wennemuth;24.08.2010Wennemuth;20.03.2008Wennemuth;



Bl. f. Hymnologie 1885, S. 16

Röhrich (1855), S. 432f.

frühestes Colmarer Gesangbuch



%lutherich oder evangelisch?



Straßburg Bibliothek des Collegium Wilhelmitanum (def.) lt. Adam (1928), S. 495

Vorgänger: Colmar 1661



Adam (1928):

S. 494

Von den 13000 Einwohnern, die Colmar in den 1780er Jahren zählte, war etwa ein Drittel evangelisch. Unter den geschilderten Umständen ist es verwunderlich, daß die evangelische Gemeinde nicht noch mehr zusammenschrumpfte1.

S. 495

Ueber das evangelische innerkirchliche Leben in Colmar während des 18. Jahrhunderts ist uns wenig bekannt. Es war ein Leben in der Stille, das ängstlich darauf bedacht sein mußte, alles zu vermeiden, was irgend Anstoß bei den auflauernden Gegnern hätte erregen können. Die hundertste Wiederkehr der Befreiung durch die Schweden wagte man 1732 ebensowenig zu feiern, wie 1775 den zweihundertsten Gedenktag der Einführung der Reformation. Verwaltet wurde die Pfarrei durch einen "Convent", später "Konsistorium" genannt, dessen Vizepräsident ein Laie war. In den Gottesdiensten bediente man sich immer noch der Agende von 1648. An die Stelle des Gesangbuchs von 1661 trat 1709 ein reichhaltigeres, mit 696 Liedern, das von dem Rektor des Colmarer Gymnasiums, Mag. Johann Paul Ziegler aus Reichenweier, herausgegeben wurde: "Colmarisches lutherisches Lob-Opffer, oder neuverbessertes Kirchen-, Schul-, Hauss- und Reiss-Gesangbuch2". Zieglers Amtsnachfolger, Mag. Georg Wilhelm Lichtenberger aus Colmar, besorgte 1722 eine neue Auflage mit 674 Liedern und 1736 eine dritte Auflage mit 711 Liedern. Weitere Auflagen mit "Anhang" erschienen 1754, 1756 und 1766. Ein ganz kurzes Gesangbuch mit 168 Liedern wurde 1727 veröffentlicht; "Christliches Gesangbuch, darinnen die geistreiche Lieder, Psalmen und Lobgesänge . . ., wie solche in der evangelischen Gemeine der Statt Colmar und umbligenden Orten gesungen werden". Ein rationalistisches Gesangbuch gab auf Beschluß des Konsistoriums der Pfarrer Sigismund Billing heraus, der auch als Verfasser einer Chronik der Stadt Colmar bekannt ist: "Colmarisches verbessertes Gesangbuch, mit einem Anhange von Gebeten", Colmar 1781 und 1782. Das Vorwort des Druckes von 1782 sagt uns, daß von den beinahe 800 Liedern des alten Gesangbuchs nur "die besten und gebräuchlichsten beibehalten", nämlich 365, "und nur hin und wieder die unschicklichsten Ausdrücke mit anständigeren verwechselt", daß Luthers Lieder hingegen "fast alle ungeändert gelassen" worden seien. Die vorgenommenen Aenderungen sind in vielen Fällen ganz übler Art. So ist im Lied "Dies ist der Tag, den Gott gemacht" die letzte Strophe umgeändert in "Und Erde, die ihn ehmals sah, Sing ihm, dem Herrn, Hallelujah!" Im Lied "In allen meinen Taten" beginnt die letzte Strophe: "So thu nun, Seel', das Deine". Und die zweite Strophe von "Ich weiß, daß mein Erlöser lebt" lautet:

"Die schwarze Gruft erschrecket wol, Des Todes Nacht ist finster. Wo man im Kerker ruhen soll, Sind lauter Wurmgespinster."

In seiner Chronik vermerkt Billing: "Sonntag, den 7. Juli 1782, wurde das neue Gesangbuch völlig eingeführt, nachdem den 29. Juni den Armen das-



1 Waldner, 67 f.

2 Ein lückenhaftes Exemplar dieses seltenen Gesangbuchs findet sich in der Bibliothek des Collegium Wilhelmitanum in Straßburg.



S. 496

selbe gratis gegeben worden waren." Im Gesangbuch des Jahres 1781 findet sich zum ersten Male das Loblied des blinden Fabeldichters und Direktors der Colmarer Militärschule Gottlieb Konrad Pfeffel "Jehova", das um das Jahr 1800 durch den elsässischen Pfarrer Johann Karl Gerold eine eigene, prächtige Melodie erhielt. Wohl erst aus späterer Zeit stammt Pfeffels Srerbelied "Halleluja! sie hat geschlagen 1".



1 Adam, in Monatsschrift XIV, 144ff.Admin_10/07/2016 11:52:54// Admin_19/01/2017 17:48:55//
ID_GB_alt
21178921
Bemerkungen zum Gesangbuch (intern)
Adam (1918), S. 495
weder Württemberger noch Straßburger Liedtradition
688 (Röhrich (1855), S. 432f.)
Ort und Verleger
ID Ort-Verleger
4449
Verleger?
No
Drucker?
No
Verlagsort
Reihenfolge
1
Erscheinungsort vorhanden?
ID Gesangbuch Standort/Verleger
4408
Verlagsort ID
202
Erscheinungsort vorhanden? ID
1
HDB Nummer
4408
Erscheinungsjahr Gesangbuch
1709
Erscheinungsjahr von
1709
Erscheinungsjahr bis
1709
Konfession Gesangbuch
Tonangaben vorhanden?
No
Vorrede vorhanden
No
Status Exemplare
Inhalt freigeben
No
Letztes Update Person
Admin
Titelblatt Gesangbuch
Colmarisches lutherisches Lob-Opffer, oder neuverbessertes Kirchen-, Schul-, Hauss- und Reiss-Gesangbuch
Standorte Gesangbuch
Exemplar Standort ID
10394
Gesangbuch ID für Exemplar
4408
Exemplar vorhanden
Signatur des Exemplars
Rittelmeyer Privatbesitz (1885)
Exemplar veröffentlichen
No
Name Standort ID
1714
Exemplar vorhanden ID
1
Konfession ID Gesangbuch
5
Status Exemplare ID
1
Noten im Gesangbuch vorhanden?
No
Auflage
[1. Aufl.]
Urheber Gesangbuch
Mag. Johann Paul Ziegler, Rektor des Colmarer Gymnasiums, aus Reichenweier, herausgegeben
Sigel GBA
Colmar 1709
Zusatzinformationen GBA
24.09.2010Fillmann;23.06.2010Fillmann;20.01.10Fillmann;



II. SFB!